Spanischer Militär und maestro del campo
Avila, 1545 La Corua, August 1602
Biografie
Juan del Aguila trat mit achtzehn Jahren in den Dienst der Kompanie von Gonzalo de Bracamonte, die dem Tercio von Sizilien unterstand. Dies brachte mit sich, dass er an Feldzügen im Mittelmeergebiet beteiligt war. 1567 zog er mit dem sizilianischen Tercio in die Niederlande. 1569 wurde er zum Fähnrich ernannt, und 1574 nahm er an der Schlacht bei Mook teil, wobei Sancho Davila den Invasionstruppen Ludwigs von Nassau eine vernichtende Niederlage zufügte. Nachdem meuternde spanische Soldaten Aalst erobert hatten, konnte Juan del Aguila sie dazu überreden, Sancho Davila zu Hilfe zu kommen, als dieser in der Zitadelle von Antwerpen von den Einwohnern von Antwerpen belagert wurde. Das führte zu der Plünderung von Antwerpen, der so genannten spanischen Furie. Juan del Aguila wurde zum Kapitän befördert. Ein Jahr später verliessen die spanischen Truppen das Land, als Folge der Bestimmungen des Ewigen Edikts. Von Dezember 1577 bis 1580 waren sie wieder in den Niederlanden, bis Alexander Farnese die Truppen wiederum wegschickte, da die wallonischen Gebiete sich inzwischen mit der Krone versöhnt hatten und um die Entfernung der spanischen Truppen baten. 1582 rief Farnese die Truppen wiederum zurück in die Niederlande, wo Aguila kurze Zeit Gouverneur von Turnhout und anschliessend Gouverneur von Nieuwpoort war. Im August 1583 ernannte Farnese Juan del Aguila zum maestro del campo. Bei der Belagerung von Antwerpen zeichnete Juan del Aguila sich während des heftigen und entscheidenden Kampfes um den ‘Kouwensteinse dijk’ besonders aus. Nach der Einnahme von Antwerpen diente Juan del Aguila unter dem Oberbefehl von Peter Ernst von Mansfelt im Kampf um den Bommelerwaard. Durch die Inundationen wurden die königlichen Truppen auf einigen höher gelegenen Stellen isoliert, wo sie von feindlichen Schiffen mit Artillerie bedroht wurden. Am 7. Dezember fand ein spanischer Soldat bei Empel ein im Boden vergrabenes Standbild der Unbefleckten Empfängnis Mariä, was als günstiges Vorzeichen gesehen wurde. Der achte Dezember, der Tag der Unbefleckten Empfängnis Mariä, wurde dann auch ein Glückstag für die königlichen Truppen: infolge der plötzlich einfallenden Kälte und des sich erhebenden Windes zogen die Schiffe ab und blieben die königlichen Truppen unbehelligt. Als das Wunder von Empel, auf spanisch el Milagro de Empel, blieb dieses Ereignis in Erinnerung. 1586 nahm Aguila an der Belagerung und Einnahme von Grave und Neuss teil und am Entsatz von Zutphen, Ein Jahr später, bei der Belagerung von Sluis, wurde Aguila schwer verwundet und wurde er nach Spanien repatriiert. Da wurde ihm die Ehre zuteil, vom König empfangen zu werden. Nach seiner Genesung diente Aguila noch in Spanien und nahm er an Militärexpeditionen nach Frankreich, England und Irland teil. Die irische Expedition nahm für Aguila einen unglücklichen Verlauf: Am 12. Januar 1602 übergab er die Stadt Kindale, während zwei Tage später eine Flotte zum Entsatz ankam. Als er nach Corua zurückgekehrt war, wurde er unter Hausarrest gestellt, aber bevor sein Fall vor den Kriegsrat kam, ist er gestorben.
Anton van der Lem
Deutsch von Gisela Gerritsen
Literatuur
Diccionario de Historia de Espaa (Madrid, 1952) I, 61.
Tercios de Espaa. La infantería legendaria. Fernando Martínez Laínez y José María Sánchez de Toca. Editorial EDAF 2006
Alexandre Farnèse, prince de Parme, gouverneur général des Pays-Bas, (1545-1592) / Léon van der Essen ; avec une préf. par Henri Pirenne. – Bruxelles : Librairie nationale d’art et d’histoire, 1933-1937. – 5 dl. : ill. ; 29 cm. – (Bibliothèque du 16ième siècle) T. 1: 1545-1578. – 1933. T. 2: 1578-1582. – 1934. T. 3: 1582-1584. – 1934. T. 4: Le siège d’Anvers. 1584-1585. – 1935. T. 5: 1585-1592. Avec une étude inconographique par Francis Kelly. – 1937. IV, 8, 79, 82, 84.
Friedrich Schiller, Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung (oorspronkelijke uitgave: Leipzig, 1788) in: Schillers Werke : Nationalausgabe XVII: Historische Schriften : erster Teil. Karl-Heinz Hahn ed. (Weimar, 1970), S. 353,28 (Aquila)
Los sucesos de Flandes y Francia del tiempo de Alejandro Farnese por el capitán Alonso Vázquez, sargento mayor de la milicia de Jaén y su distrito, escrito en diez y seis libros . José Sánchez Rayón, Francisco de Zabalburu ed. in: Colección de documentos inéditos para la historia de Espaa por El Marqués de la Fuensanta del Vall, – Madrid : Ginesta, 1879-1880 – 4 dl.; 568 + 596 + 541 + 584 + p., in-8. Tom. LXXII-LXXIV
Plaatsingscode UB Leiden: 748 C 16-19